Menschen haben mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Kulturelle
Verschiedenheiten sollten nicht zu gegenseitiger Abgrenzung oder
zu billiger Folklorisierung führen, sondern vielmehr zu einem Austausch
anregen und somit unser Leben bereichern. FUSION-Intercultural Projects
Berlin e.V. schafft mit seinen Projekten eine Plattform für diesen
Austausch. Ziel der praktischen Vereinsarbeit ist es, einen Beitrag zur
Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
sowie deren Familien. Wir kennen die Probleme, die durch Migration
entstehen, wir wissen, dass urbane Gebiete durch die Verbindung von
Migration und Arbeitslosigkeit schwer belastet werden können. Wir sehen
aber gleichzeitig durch unsere tägliche Erfahrung in Berlin-Neukölln,
dass Migration auch positive Effekte, neue Ideen, neuen Schwung und
frische Lebensenergien mit sich bringt. Die positive Veränderung, die
Einwanderung bewirkt, wird aufgenommen und weitergegeben, um die
negativen Effekte in den Griff zu bekommen und die Gemeinsamkeiten über
kulturelle Differenzen hinaus zu stärken und Vorurteile abzubauen.
Wer wir sind:
FUSION-Intercultural
Projects Berlin e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der Jugendarbeit
mit Kunst verbindet und der sich auf die Konzeption sowie Durchführung
soziokultureller Projekte konzentriert. Die Arbeit von FUSION e.V.
richtet sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche in sozialen
Brennpunkten. Sinnvolle Freizeitbeschäftigungen sind hier selten, sei
es auf Grund mangelnder Angebote oder fehlender Finanzkraft. Oft bleibt
nur das Abhängen auf der Straße. FUSION e.V. schafft Orte, an denen
junge Menschen umfangreiche kreative Beschäftigungsalternativen finden.
So entstand im Berliner Stadtteil Neukölln die Jugendstraße
FUSIONSTREET mit dem JUGENDCLUB MANEGE, wo die Jugendlichen miteinander
kommunizieren, eigene Ideen umsetzen und über kreatives Arbeiten eigene
Fähigkeiten entdecken und sich selbst ausprobieren können. Die
Tatsache, dass hier Jugendliche mit unterschiedlicher kultureller
Herkunft zusammenkommen, stellt die Arbeit häufig vor große
Herausforderungen. Gewaltprävention im Umgang mit anderen Kulturen und
Glaubensgruppen, aber auch die alltägliche Gewalt gegen das andere
Geschlecht oder andere sexuelle Lebensweisen fordern immer wieder
starke Auseinandersetzungen ein. Aus diesem Grund ist FUSION e.V.
bemüht, eine breite Spanne von Themen in Workshops und offener
Jugendarbeit anzusprechen. Der Kunst als Sprachen und tradierte
Denkmuster übergreifender Kommunikationsform wird dabei eine ganz
elementare Rolle zu Teil. Musik, Theater, Tanz, Kostümierung, Masken-
und Skulpturenbau sowie Film als wichtige Ausdrucksformen, mit denen
sich die eigene Wirklichkeit erkennen und gestalten lässt, werden in
der MANEGE und der FUSIONSTREET erarbeitet. Kreativität fördert nicht
nur die Akzeptanz und den Respekt untereinander, sondern vermittelt
auch die Fähigkeit zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Menschen
und Dingen. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit werden nicht
versteckt, sondern in unterschiedlichsten Formen öffentlich
präsentiert: sei es beim Karneval der Kulturen vor einem
Riesenpublikum, bei Straßenfesten, Parties oder unkonventionellen
Ausstellungen. Der Stolz auf die eigene Leistung, die öffentliche
Anerkennung fördert das Selbstbewusstsein und hilft den Jugendlichen,
Wege zu finden ins Leben als Erwachsene in einer schwierigen Welt.
Dieser kreative, künstlerische Ansatz geht über die klassische
Sozialarbeit hinaus und bietet der Jugendarbeit neue Ansätze und
Methoden für eine erfolgreiche Sozialraumgestaltung und urbane
Regeneration.
FUSION e.V. erhält auf der
Grundlage von Leistungsverträgen mit der Jugendförderung des
Bezirksamts Neukölln eine Basisfinanzierung für die Arbeit in der
MANEGE und der FUSIONSTREET. Die Mittel für die Finanzierung spezieller
Einzelprojekte müssen zusätzlich akquiriert und durch gelegentliche
künstlerische Auftragsarbeiten eingenommen werden.
Die
Anschubfinanzierung für den Ausbau der Jugendstrasse 2002/2003 und die
Durchführung soziokultureller Projekte im Jahr 2004 erfolgte aus
Mitteln des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“.
Link: Satzung
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